Dellbröcker Boore Schnäuzerballett

 

Der Gedanke kam von Heiner Mühr, der Vorsitzender der KG UHU und1974 Prinz im Kölner Dreigestirn war. Seine Idee war revolutionär. Er wollte ein Männerballett gründen, das die Traditionskorps im Kölner Karneval parodieren sollte. Als man die Truppe zusammen hatte, die noch nie das Tanzbein geschwungen hatten, und sich die Herren zwischen 20 und 70 Jahren bei Ballettmeister Peter Schnitzler vorstellten, soll dieser gesagt haben. „Oh Gott, was soll ich denn damit“.

Im Endergebnis entstanden Tänze, die den Boore auf den Leib geschrieben waren. Es entstand eine herrliche Parodie auf die Korpstänze der Traditionsgesellschaften. Schon die äußere Aufmachung des Boore Balletts war ein Witz. Dreiviertellange Hosen über roten Strümpfen, ein Frackoberteil, statt Federbusch einen Staubwedel auf dem Dreispitz und ein Regenschirm als Ersatz für Knabüß und Zabel bildeten das Outfit der Schnäuzer. Dazu trug Jeder Schnäuzer einen Schnurrbart und eine Nickelbrille.

Eigentlich sollte die Gruppe, die erstmals 1976 auf der UHU-Herrensitzung auftrat, nur ein Jahr als Gag tanzen. Aber das Publikum stand auf den Stühlen vor Begeisterung und die Herzen flogen der Tanzgruppe zu. Es folgten unerwartet auch viele Auftritte bei anderen Gesellschaften, sogar auf der Prinzenproklamation.

Die Schnäuzer, die anfangs von sich sagten, wir sind alles nur kein Traditionskorps, nennen sich heute intern das 10.Tradirionskorps. Man hat dann auch noch ein „Reiterkorps“ gegründet. Unter einer Zebraattrappe bilden zwei Mann „Pääd vürre“ und „Pääd hinge“. Mit diesem Pääd erscheinen sie zum Gaudi des Publikums nicht nur auf den Auftritten sondern auch auf Reitturnieren in Dellbrück.

Wie zu Anfang des Dellbröcker Boore Schnäuzer Balletts werden immer noch die Traditionskorps parodiert, es werden aber auch andere Tänze getanzt, und wenn die schwergewichtige Marie, et Tring vun d´r Kohjass, ihren Tanzoffizier über die Bühne wirbelt, schlagen die Emotionen im Saal hoch.

Heute ist das Dellbröcker Boore Schnäuzer Ballett nicht mehr aus dem Karneval wegzudenken!